Interview mit Benjamin Frick
Ilja Manheim:
Guten Morgen Benjamin, schön dass du dir ein wenig Zeit für uns genommen hast.
Die meisten werden dich kennen, aber vielleicht magst du dich trotzdem kurz vorstellen.
Benjamin Frick:
Guten Morgen Ilja,
für dich nehme ich mir gerne die Zeit. Ich bin Vertriebsingenieur im Außendienst für das Gebiet Südwest Deutschland. Spielte fast 30 Jahre aktiv Eishockey. Wohne in einem Vorort von Baden-Baden, ein gallisches Dorf namens Hügelsheim.
IM: Du hast dich im Sommer wie üblich auf die nächste Saison vorbereitet. Magst du erzählen was dann passiert ist?
BF: In einem Training habe ich die Scheibe ins Gesicht bekommen. Die Scheibe ging leider Gottes direkt ins Auge. Es ist ziemlich viel gebrochen im Gesicht und das Auge hat Einiges abbekommen.
IM: Das hört sich nicht gut an! Wie gehts dir denn aktuell?
BF: Es ging mir natürlich schon besser, aber ich bin wie immer positiv und schaue nach vorne.
IM: Heißt dass, du hast deine Schlittschuhe an den obligatorischen Nagel hängen müssen?
BF: Ja so sieht es leider aus. Gerne hätte ich noch ne Saison gespielt.
IM: Vor einigen Tagen haben wir dich als Nachfolger von Steffen Bischoff vorstellen dürfen. Neben seinen Aufgaben wirst du zusätzlich noch als sportlicher Leiter fungieren. Wie kam’s dazu diese Position zu übernehmen?
BF: Ich habe diesbezüglich mehrmals mit Tobias Nuffer telefoniert, in den langen Telefonaten haben wir unsere Ziele und Visionen für die Bisons besprochen. Er hat mich natürlich für dieses Amt begeistern können. Tobi suchte nach einem Kandidaten mit Eishockey-Erfahrung gepaart mit Geschäftssinn. Seiner Meinung nach, musste er da nicht lange überlegen.
IM: Magst du uns über ein paar Visionen etwas erzählen? Auf was dürfen wir uns freuen?
BF: In der aktuellen Situation ist es sehr schwer über Visionen zu sprechen, wir hoffen doch alle, dass der Lockdown bald zu Ende ist und alle wieder aufs Eis können. Von den kleinsten bis hin zu den Regionalliga-Spielern sind alle heiß aufs Eis.
IM: Die Regionalliga ist ein gutes Thema, wo siehst du unsere Bisons nach einer hoffentlich „normal“ weiter verlaufenden Saison am Ende stehen?
BF: Wenn wir als Aufsteiger im ersten Jahr im Mittelfeld landen ist das meiner Meinung ein riesiger Erfolg. Habe auch schon längere Telefonate mit unserem Chef Trainer John Kraiss geführt, der mir über eine sehr gute Stimmung im Team berichtet hat. Über diese Situation bin ich sehr glücklich, denn nur ein Team kann gewinnen.
IM: Wo siehst du im Umfeld der Mannschaft noch Möglichkeiten uns mit deinem Einsatz zu verbessern?
BF: Meiner Meinung gibt es immer etwas zu verbessern, niemand ist perfekt. Ein professionelles Umfeld, ob in der Kabine oder das einheitliche Auftreten bei Spieltagen gehört genauso dazu, wie ein gesundes Maß an Ehrgeiz.
IM: Wir hoffen ja alle auf eine schnelle Rückkehr zur Normalität. Glaubst du, die Bisons sind dann gleich wieder bereit, oder braucht es hier eine gewisse Eingewöhnung? Eistraining gibt es ja zur Zeit keins.
BF: Klar braucht es da wieder etwas Zeit, aber dieses Problem haben alle Mannschaften. Wir haben für diesen Zeitraum auch für gute Trainingsbedingungen über online Schaltung gesorgt. Hier ein Dankeschön an unseren Athletik Trainer Patrik Vogl.
IM: Wirst du dich, oder unterhältst du dich womöglich schon mit den anderen Vereinen in der RLSW? Wie ist die allgemeine Stimmung in der Liga?
BF: Auch hier bin ich natürlich im engen Kontakt. Bei einigen ist es ein knallharter Kampf ums überleben. Gerade die Energiekosten sind im Eissport sehr hoch. Es fehlen die Einnahmen von Publikumslauf, Eiszeiten an Hobbymannschaften und natürlich die Zuschauereinnahmen bei Heimspielen. Da kann man nur hoffen, dass alle Teams an Bord bleiben!
IM: Wäre ein möglicher Abbruch der noch jungen Saison ein denkbares Szenario?
BF: Ausschließen kann man dieses Szenario natürlich nicht. In diesem Fall wären uns die Hände gebunden, aber hoffen wir mal das beste. Aber auch hier bin ich wie immer positiv gestimmt.
IM: Wie haben eigentlich deine ehemaligen Teamkollegen auf deine neue Position und Funktion reagiert?
BF: Durch die Bank glücklich und zufrieden. Viele haben mir persönlich geschrieben und sich gefreut, dass ich wieder on Bord bin.
IM: Da drüber freuen wir uns alle! Wo werden wir dich in der Halle treffen wenn die Saison wieder los geht?
BF: Da habe ich mir ehrlich gesagt noch keine Gedanken drüber gemacht. Hinter der Bande jedenfalls nicht, da sind wir bestens besetzt. Eine sehr wichtige Aufgabe sehe ich bei der Sponsorenbetreuung an Spieltagen. Zudem alles beobachten und gegebenenfalls eingreifen bevor etwas schief geht.
IM: Du hast ja alle meine Fragen sehr schön und ausführlich beantwortet, gibt es eine Frage die du bis jetzt vermisst hast?
BF: Vermisst wird aktuell nur eins. Unser geliebter Sport auf dem glatten Eis.
IM: Dann bleibt mir ja nichts anderes, als mich bei dir zu bedanken. Es hat mir unglaublich viel Spaß gemacht und ich freue mich auf eine neue gemeinsame Zeit mit dir! Vielen Dank Benny!
BF: Dem ist nix mehr hinzuzufügen. Lasst die Spiele bald wieder beginnen! Danke für dein Engagement!